Schneller und kleiner – so lautet der ungebrochene Trend in der Elektronik. Dies beobachtet man allerorts. Eine Datenverarbeitungsanlage der ersten Generation (ENIAC, 1946) war noch übermannshoch. Mit allen Aggregaten beanspruchte sie einen ganzen Raum.
Heutige Hochleistungscomputer passen in eine Damenhandtasche.
Mit dem Eintritt in die Nanowelt wird der Trend zum Kleinen und Schnellen nochmals potenziert.
Die Nano-Elektronik erhält eine neue Dimension. Denn man betritt einen Bereich, in dem andere als uns bekannte Naturgesetze herrschen.
Das erste Nano-Radio (entwickelt von Zhenan Bao und Hendrik Schon) beispielsweise beruht auf Transistoren, die nur molekülgroß sind. Aber wie bringt man Elektroden an Molekül an? Das ist unmöglich. Hier kann man nicht mehr löten oder mit einer Pinzette agieren. Man hat hier nur eine Einflussmöglichkeit, wenn man die Voraussetzungen schafft, unter denen sich die Moleküle in der gewünschten Weise selbst organisieren können. So geht es in der Nano-Elektronik darum, das Umfeld für die eingesetzten Nano-Materialien so zu gestalten, dass per Selbstorganisation die gewollten Effekte entstehen. Und das funktioniert. 2004 kommen die ersten Nano-Speichermodule (Größe: 90 Nanometer) auf den Markt. Nano-Chips (Größe 65 Nanometer) werden erforscht. Der Nano-Transistor ist sogar nur 1 Nanometer groß.